Neubau Innenstadtmensa Bamberg
Art: einstufiger Realisierungswettbewerb
Architekt: Peck Daam Architekten GmbH
Tätigkeit: Konzept, Entwurf und Ausarbeitung
Platzierung: 1. Platz
Einbindung in den Stadtraum
Eine spannungsreiche Abfolge von Plätzen, Aufweitungen und
Verengungen inszeniert die stadträumliche Verbindung von der
Austraße zur Bibliothek. Während das Erdgeschoss als
Sockelebene die angrenzenden Gebäude anbindet, sind die
darüber liegenden Ebenen deutlich von der Nachbarbebauung
abgerückt. Besondere Bedeutung hatte das für uns im Bereich des Verlaufs der "alten Stadtmauer", der durch die angelagerte
Freitreppe signifikant herausgearbeitet wurde. Der Baukörper
erfährt durch die Abstaffelung eine Gliederung, die in ihrer
Maßstäblichkeit an die historische Bebauung an dieser Stelle
anknüpft. Der Blick von oben auf die Altstadt ist in Bamberg
von besonderer Bedeutung. Als 5. Fassade schlagen wir daher einen auf die Farbgebung der Ziegelfassade abgestimmten Plattenbelag vor, mit dem nicht nur die Freiterrasse belegt ist, sondern auch die
gestaffelten Dachflächen bedeckt sind. Die Eingangsebene mit
der Ausgabe öffnet sich großzügig zum öffentlichen Raum. Im Kontrast dazu zeigt sich der darüber liegende Speisesaal zum Stadtraum hin eher geschlossen, eine Antwort auf die umgebenden Gebäude, die von Lochfassaden geprägt sind. Das Technikgeschoss schließt den Baukörper nach oben ab. Auf der ruhigen und ungestörten Fassadenfläche kann die kleinteilige Struktur der flachen, langgestreckten Ziegel ihre Wirkung entfalten.
Funktionsbereiche und Zuordnung
Die klare und einfache Funktionzuordnung, die die Gliederung des Gebäudes nach außen wiederspiegelt, setzt sich auch im Inneren fort. Die jeweiligen Funktionsbereiche sind übersichtlich und für die Nutzer gut ablesbar zugeordnet. Die Mensa betritt man über einen großzügigen Eingangsbereich, der mehr ist als nur ein Windfang und sich als Treffpunkt und zum Austausch von Informationen
anbietet. Über den Ausgabebereich und die Treppe gelangt man
nach oben in den Speisesaal. Während Zugang und Ausgabebereich
dem öffentlichen Raum zugewandt sind, öffnet sich der Speisesaal nunmehr nach Süden hin zur großen vorgelagerten Freiterrasse. Der Zuschnitt und die Anbindung
des Speisesaals nicht zuletzt auch über die seitliche
Freitreppe ermöglichen eine vielfältige Nutzung als Versammlungsstätte. Die Wege in und aus dem Speiseaal sind so geführt, dass sie dem gewünschten Funktionsablauf entsprechen und störende Kreuzungen und Überschneidungen vermieden werden. Ebenso klar und funktional gegliedert ist auch der Küchenbereich. Die Anlieferung erfolgt in der "Fuge" zwischen "Schwanenhaus" und
Mensa. Von hier sind auf kurzem Weg sowohl die Küche und
Lagerräume, als auch der Entsorgungsbereich angebunden. Auch
die Cafeteria wird über den Anlieferungsbereich direkt ver- und
entsorgt. Die Lüftungszentrale ordnen wir zu Vermeidung von
langen und kostspieligen Installationswegen oberhalb des Speisesaal an. Hier kann auch die dabei erforderliche lichte Höhe ohne weiteres erfüllt werden.