Multihaus für die REHAU Polymere Solutions

Art: Realisierungswettbewerb

Architekt: Lutz Harrer Architekt

Visualisierung: juli Architektur & Design
Tätigkeit: Konzept, Entwurf und Ausarbeitung

Platzierung: 1. Preis

 

 

Städtebau

Das Programm wird untergebracht in drei Baukörpern: Büros und Labore im ersten und größten Bauteil, das Betriebsrestaurant im zweiten und die Ausstellungsbereich im dritten Gebäude. Durch die Aufnahme des orthogonalen Systems und der Fluchten der Bestandsbauten nördlich der Brauhausstraße wird die Bebauung im nördlichen Teil des zur Verfügung stehenden Baugrundstückes konzentriert. Dadurch können südlich der Neubauten nutzbare Freiflächen angeboten werden. Der Querschnitt der Goethestraße wird somit im Bereich des Werksgeländes nicht fortgeführt sondern erweitert, sodass sich eine räumliche Öffnung zur Stadt hin ergibt. Während die beiden flacheren Bauteile die Traufhöhen der Bestandsbauten aufnehmen überragt der parallel zum Gleiskörper verlaufende Ausstellungsbaukörper die bauliche Umgebung und wird so als signifikantester Baukörper des Geländes, insbesondere von der Bahnlinie und vom Besucherparkplatz aus wahrgenommen.

 

Bauteil 01 - Büro- und Laborbereiche

Den mit Abstand größten Flächenanteil im Programm nehmen die Büro- und Laborbereiche der Module 01 und 02 ein. Ziel des baulichen Lösungsansatzes ist es, bestmögliche Kommunikation in allen Bürobereichen sowie bestmögliche technische Flexibilität in allen Laborbereichen gewährleisten zu können. Erreicht wird das dadurch, dass die Flächen jeweils nur auf einer einzigen Ebene untergebracht werden. Die Büros werden in der oberen Ebene angeordnet in Form einer "Bürowelt" mit Einzel- und Doppelbüros an der Fassade und Pool Arbeitsplätzen und Seminarräumen dazwischen. Die Laborbereiche befinden sich in der mittleren, ebenerdigen Ebene mit frei einteilbarem Grundriss. Durch die hallenartige Ausformulierung der Laborebene kann trotz großzügig bemessener Dimensionierung der technischen Erschließung durchgängig eine lichte Raumhöhe von fünf Metern angeboten werden. Direkt unter der Laborebene werden die zentrale Betriebstechnik und die gewünschten Lagerflächen angeordnet. Über stirnseitig angeordnete Treppenhäuser, Aufzüge und Sammelschächte werden die Ebenen erschlossen und technisch miteinander verbunden. Um bei einer solchen Anordnung die größtmöglichen Wirtschaftlichkeit zu erreichen, war es notwendig, kleinere Teile des Raumprogramms aus dem zweiten und dritten Modul in den ersten Bauabschnitt zu verlegen. Durch die Anordnung der im Kolloquium nachträglich zum Programm hinzugekommenen Flächen für Pool Arbeitsplätze sowie der Besprechungs- und Seminarnutzungen in das erste Bauteil kann ein optimales Flächenverhältnis von Büros, Labors und Technik erreicht werden. Die Module 01 und 02 werden damit annähernd baugleich und langfristig flexibel nutzbar. Die Büroebene ist über eine Brücke mit dem Bauteil 02 verbunden und so ans Skywalk System des Werksgeländes angeschlossen.

 

Bauteil 02 - Betriebsrestaurant

Die beiden Programmteile Betriebsrestaurant und Ausstellung werden auf Grund ihrer unterschiedlichen Nutzergruppen und Öffnungszeiten aufgeteilt in zwei Bauteile. Das Restaurant wird im Zentrum des Werksgeländes etabliert, sodass die täglichen Wege zum Mittagessen für alle Mitarbeiter möglichst kurz gehalten werden. Ein ebenerdiger Speisesaal mit 300 Sitzplätzen (zweifacher Wechsel) kommt den Anforderungen an die Versammlungsstätte nach und ermöglicht die Nutzung der angrenzenden Freiflächen. Küchenbereiche sowie Freeflow- und Warmausgabe befinden sich in der Ebene darüber, die mit dem Skywalk System angeschlossen ist. Im Untergeschoss befinden sich analog zum Bauteil 01 die Flächen für Technik und Lager.

 

Bauteil 03 - Ausstellung

Für die bauliche Ausformulierung der geforderten Ausstellungsflächen wird die Typologie des "Schaulagers" gewählt. Parallel zum Gleiskörper und zur Umgehungsstraße werden die Flächen wie bei einem Regal gestapelt, sodass ein signifikanter Baukörper mit Fernwirkung entsteht. Das Gebäude wird betreten über ein ebenerdiges Foyer, von dem aus man entweder in die Wechselausstellung im Souterrain oder in die Dauerausstellung in den Obergeschossen gelangen kann. Im Bereich der Dauerausstellung wird die geforderte Raumhöhe von vier Meter durchwegs eingehalten. Im Bereich der Wechselausstellung kann durch die Nutzung des Souterrains eine Raumhöhe von sechs Metern angeboten werden. Konstruktiv stellt das Haus einen Stahlbetonskelettbau dar, der von einer thermisch isolierten Fassade aus Profilitglas ummantelt wird. Jede Ausstellungsebene erhält zudem ein großzügiges "Schaufenster", das Ein- und Ausblicke zulässt. Bestückt werden die Ausstellungsbereiche über Lastenaufzüge an den Stirnseiten des Hauses.