Tiermedizinischer Campus Oberschleissheim
Art: Realisierungswettbewerb
Architekt: Klein & Sänger Architekten
Tätigkeit: Projektleitung und Bearbeitung
Platzierung: keine
Das im städtebaulichen Teil vorgeschlagene Modul kann in zwei bis drei Bauabschnitten realisiert werden. Durch die Errichtung von zwei winkelförmigen Bauabschnitten (BA1 und BA2) wird der Tierstall (S3) geschützt und räumlich gefasst. Ein Verbindungs- bauteil (V) schafft kurze Wege. Optional zur stadträumlich vorgeschlagenen Anordnung können die Module bei nicht vorhergesehenen, zukünftigen Entwicklungen des Campus neben der einfachen Verlängerung der Laborflügel auch in Form eines Kamms oder eines Blocks erweitert werden.
Der Haupteingang des ersten Bauabschnitts wird an die zukünftige Nahtstelle von BA1 und BA2 gelegt, damit bei Vollausbau des Moduls ein Haupteingang, eine Adresse für das Haus entstehen kann. Durch
Zusammenlegung des Foyers und der öffentlichen Bereiche in den beiden Obergeschossen soll die Kommunikation zwischen den einzelenen Nutzergruppen gefördert werden. Hier befinden sich alle im Programm
geforderten öffentlichen Funktionen (Seminar und Bibliothek im Erdgeschoss, Besprechungsräume in den Obergeschossen)
Die Büros der Lehrstühle werden in direkter räumlicher Nähe angeordnet zu den Kommunikationsbereichen. In den weniger belichteten Bereichen des Baukörper werden alle dienenden Funktionen wie
Sanitäranlagen, Umkleiden, Elektroverteiler und Putzräume untergebracht. Der größere Flügel des Baukörpers wird komplett belegt mit hochflexiblen Laborbereichen und der zugehörigen zentralen
Betriebstechnik im Dachgeschoss und Untergeschoss sowie Erschliessungsflächen für Mensch und Technik. Die vorgeschlagenen Auswertebereiche sind optional.
Wie vom Auslober gewünscht werden die Grundlasten für Heizung und Kühlung durch die im ganzen Haus vorgesehene Bauteilaktivierung gewährleistet. Hierzu bleiben alle Stahlbetondecken unverkleidet.
Zusätzlich werden im Bereich der umlaufenden Brüstungen Heizkörper vorgesehen, die die Spitzenlasten des Hauses abdecken können. Unerwünschte solare Energieeinträge werden durch ein automatisch
arbeitendes Sonnenschutzsystem aus vollflächig vorgesehenen Leichtmetall Lamellen im Bereich der Doppelfassade vermieden. Die Neigung der Lamellen wird automatisch so eingestellt, dass für die
jeweilige Himmelsrichtung, Tages- und Jahreszeit eine maximale Versorgung mit Tageslicht gewährleistet wird. Unter geeigneten Bedingungen kann das System auch als Lichtlenksystem genutz werden, was
insbesondere im Hinblick auf die großen Raumtiefen im Bereich der Labore wünschens- wert ist. Durch vorgelagerte Glastafeln arbeitet das System auch bei stärkerem Wind. Hitzestaus hinter der
Glasscheibe werden durch automatisch gesteuerte Lüftungsklappen vermieden. In den Bürobereichen kann die Neigung der Lamellen von den Nutzern auch individuell übersteuert werden.